In einer temporeichen und intensiven Partie verlor das Team von Trainer André Breitenreiter gegen effiziente und kaltschnäuzige Gladbacher mit 1:4 und bleibt nach der neunten Saisonniederlage weiterhin im unteren Tabellendrittel hängen. Die Treffer vor 24.119 Zuschauern erzielten für die Gäste Jonas Hofmann (12./37.), Lars Stindl (83.) und Hannes Wolf (90.+2), für die TSG traf Ihlas Bebou (80.).
Die Hoffenheimer gingen sehr motiviert und engagiert von Beginn an zur Sache und erspielten sich ein leichtes Übergewicht. Dabei wurden sie jedoch von den Gladbachern eiskalt erwischt, als diese mit ihrer ersten gefährlichen Toraktion in der 12. Minute nach einem schnell vorgetragenen Konter durch Hofmann 1:0 in Führung gingen. Fast im Gegenzug dann der Ausgleich, als Christoph Baumgartner im Strafraum Gladbachs neue Nummer 1 Torhüter Jonas Omlin umdribbelte und sein Schuss aus spitzem Winkel vom Japaner Kou Itakura vor Überschreiten der Torlinie geklärt wurde (13.).
Die TSG machte weiter Druck, fand aber gegen die dichtgestaffelte Gästeabwehr kaum ein Mittel, um gefährliche in Tornähe zu kommen. Anders die Rheinländer, die in der 37. Minute wieder eiskalt zustießen und erneut durch Hofmann erfolgreich waren. Der im benachbarten Hilsbach wohnende Nationalspieler war bei einem Konter im zweiten Versuch erfolgreich und traf aus 15 Metern flach ins rechte Eck zum 2:0. Hoffenheims beste Chance in Hälfte 1 hatte Pavel Kaderabek, der sich über die rechte Seite durchgesetzt hatte und aus acht Metern den Ball mit 85 km/h übers Tor jagte. So blieb es bei der 2-Toreführung der Borussen zur Pause, die spielerisch nicht stärker, dafür aber eiskalt in ihrer Chancenverwertung waren.
Am Spielverlauf änderte sich im zweiten Anschnitt zunächst wenig, Hoffenheim war zwar gewillt das Spiel noch zu drehen, doch gegen den in der Defensive sicher stehenden Gegner fand man kein Durchkommen. Die erste Möglichkeit bot sich zunächst Bebou aus spitzem Winkel und der anschließende Abpraller vom eingewechselten Munas Dabbur wurde zur Ecke abgewehrt (63.). Drei Minuten später hatte Gladbachs Stindl die Vorentscheidung auf dem Fuß, doch sein Schuss aus kurzer Distanz konnte Torhüter Oliver Baumann per Fußabwehr zur Ecke abwehren (66.).
Es ging weiter munter hin und her. Nach einer TSG-Ecke kam der junge Tom Bischof zum Abschluss, doch seine Direktabnahme ging knapp am langen Pfosten vorbei (68.). Man konnte den Gastgebern nicht Einsatz und Wille absprechen, doch unterm Strich war es zu wenig, was dem inzwischen mit vier Stürmern anrennenden Breitenreiter-Team einfiel. In der 77. Minute bot sich Andrej Kramaric die große Chance zum Anschlusstreffer, doch sein Schuss aus 14 Metern verfehlte knapp das Tor. Eine Minute später scheiterte Baumgartner per Kopfball am linken Pfosten (78.) und im Anschluss parierte Keeper Omlin einen Kopfball des eingewechselten Finn Ole Becker auf der Linie (78.).
Hoffenheim drückte weiter und wurde belohnt. Nach schöner Kopfballvorlage von Baumgartner musste Bebou den Ball aus einem Meter nur noch über die Torlinie zum 1:2 drücken (80.). Mit den Fans im Rücken drängten die Gastgeber mit aller Macht auf den Ausgleich, wurden jedoch drei Minuten später erneut durch einen Konter eiskalt erwischt. Dabei schob Kapitän Stindl den Ball aus zehn Metern auf Vorarbeit von Hofmann souverän flach ins rechte Eck zur erneuten 2-Tore-Führung (83.).
Der Treffer zeigte Wirkung, denn während die Druckphase der TSG einen weiteren herben Rückschlag erlitt, spulten die Gladbacher Fohlen die restliche Spielzeit souverän zu Ende und erhöhten in der Nachspielzeit durch Hannes Wolf auf 4:1 (90.+2). Während sich schon vor dem Abpfiff die Hoffenheimer Fankurve deutlich leerte, feierten auf der anderen Seite die rund 5.000 Gästefans einen verdienten, wenn auch vom Ergebnis betrachtet, etwas zu hohen Auswärtserfolg, dem ersten Auswärtssieg dieser Bundesligasaison.
Mittelfeldspieler Baumgartner analysierte treffend: "Im Moment läuft alles gegen uns. Die Gladbacher haben zwei Chancen in der ersten Halbzeit und verwandeln sie, wir haben auch zwei und gehen leer aus." Der Österreicher blickt dennoch kämpferisch auf die nächsten Aufgaben: "Wir fressen die Tore zu einfach. Wir müssen hart arbeiten und versuchen die Stimmung trotz allem hochzuhalten. Es bringt nichts, wenn wir jetzt die Köpfe in den Sand stecken. Es ist aktuell sauschwer, es macht auch momentan nicht so viel Spaß, aber wir werden alle zusammen da wieder rauskommen."
Nachdem die TSG Hoffenheim am kommenden Mittwoch um 18 Uhr im DFB-Pokal-Achtelfinale bei RB Leipzig antreten muss, steht drei Tage später am Samstag (15:30 Uhr) im Revier an der Castroper Straße beim Tabellensechszehnten VfL Bochum das nächste Auswärtsspiel auf dem Programm.
TSG Hoffenheim: Baumann - Kabak, Brooks, Nsoki - Kaderabek (62. Dabbur), Rudy (46. Tohumcu), Angelino - Bischof (74. Becker), Baumgartner - Dolberg (46. Bebou), Kramaric
Borussia Mönchengladbach: Omlin - Scally (90. +5 Jantschke), Itakura, Elvedi, Bensebaini - Weigl, Kone - Hofmann (90. Netz), Kramer (90. +5 Lainer), Stindl (86. Wolf) - Thuram (86. Plea)
Tore: 0:1 Hofmann (12.), 0:2 Hofmann (37.), 1:2 Bebou (80.), 1:3 Stindl (83.), 1:4 (90. +1)
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Unterspiesheim)
Zuschauer: 24.119