sport-kurier. Die TSG Hoffenheim empfängt am 6. Bundesliga-Spieltag im dritten Saison-Heimspiel den Europa League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach. Ein Duell, das in der Vergangenheit meist von spektakulärem Offensivfußball mit reichlich Toren geprägt war.
TSG-Trainer Alfred Schreuder erwartet am Samstag um 15.30 Uhr ein Duell zweier offensiv spielender Teams: "Es sind zwei Mannschaften, die gewinnen wollen. Ich freue mich auf das Spiel gegen einen großen Gegner. Auch Gladbach hat einen kleinen Umbruch, hat einen neuen Trainer mit einer neuen Spielidee. Nach vorne entwickeln sie viel Power. Wir wissen, dass sie eine hohe Qualität haben."
Der Auswärtspunkt am vergangenen Montag in Wolfsburg (1:1) hat nach der 0:3-Heimpleite gegen Freiburg bei der TSG für neues Selbstvertrauen gesorgt. Für Schreuder war in der Autostadt deutlich mehr drin: "Wir haben nach dem Spiel direkt gesagt, dass es zwei Punkte zu wenig waren. Wir waren mit der Leistung sehr zufrieden, aber mit der Punkteausbeute nicht." Zur Entwicklung seiner Mannschaft sagte der Cheftrainer: "Gegen Wolfsburg war es gut, aber noch nicht gut genug. Wir müssen noch weiterkommen."
Vor allem bei der Chancenverwertung, die weiterhin noch ausbaufähig ist. Schreuder: "Wir haben in Wolfsburg viele Möglichkeiten liegengelassen. Positiv war, dass wir auch in der Schlussphase noch gute Tormöglichkeiten herausgespielt haben, was für die Fitness der Spieler spricht."
Die Gladbacher sind in den kommenden Wochen vor allem auswärts unterwegs. In sechs der nächsten acht Pflichtspiele galoppieren die Fohlen in der Ferne. Dies war im bisherigen Saisonverlauf kein Nachteil für die Borussen, die im DFB-Pokal (in Sandhausen) und zwei Mal in der Bundesliga bei Auswärtspflichtspielen als Sieger vom Platz gingen.
Einen weiteren Topwert weisen die Gladbacher bei späten Treffern auf: Fünf der sieben Saisontore erzielte der VfL ab der 74. Spielminute, wobei dabei drei Jokertore fielen. Eine weitere aktuelle Spezialität ist auf eine ausgeprägte Moral zurückzuführen. Sowohl gegen Düsseldorf (2:1), als auch gegen Mainz (3:1) konnte ein Rückstand noch in einen Sieg gedreht werden.
Das Spiel in Wolfsburg brachte auch personell eine neue Erkenntnis. Besonders der Schachzug von Trainer Schreuder, Neuzugang Robert Skov als offensivstarken Linksverteidiger in der Startformation aufzubieten erwies sich als Glücksgriff, der sich beinahe auch in Toren ausbezahlt hätte. Neben einem Gewaltschuss kurz vor der Halbzeitpause an die Unterkante der Querlatte vergab der Däne kurz vor Spielende frei vor dem Wolfsburger Tor den nicht unverdienten Siegtreffer.
"Skov hinten links aufzubieten war schon länger in meinem Kopf. Wenn man offensiv spielen möchte, muss man auch solche Entscheidungen treffen. Er hat seine Sache sehr gut gemacht. Ob dies eine Dauerlösung wird, weiß ich noch nicht", begründete der 48-Jährige seine Entscheidung für Skov und gegen den bis dahin dort spielenden anderen Neuzugang Konstantinos Stafylidis.
Dabei geht der Niederländer auch ein kalkuliertes Risiko ein, zumal Skov kein gelernter Defensivspieler ist und somit auch Lücken in der Abwehrkette sich auftun können. Schreuder: "Die offensive Ausrichtung tut Hoffenheim besser. Ohne Risiko geht es im Fußball nicht."