Ein Unentschieden, dass den Hoffenheimern im Abstiegskampf wenig hilft. Der Abstand des Tabellensiebzehnten zu den Nichtabstiegsrängen hat sich dadurch nicht verbessert.
Die bittere Erkenntnis der neuerlichen Nullnummer, die Gäste waren die dominantere Mannschaft mit den klar besseren Chancen. Hoffenheims Offensive nur noch ein laues Lüftchen vergangener, weitaus erfolgreicherer Zeiten.
Geschuldet des Defensivdenkens mit viel Ballbesitz und Absicherung nach Balleroberung, boten sich den Stürmern wenig Zählbare Möglichkeiten. Einzig Zentralstürmer Kevin Kuranyi, der seit dem 4. Spieltag erstmals wieder in der Startformation stand, hatte in der ersten Hälfte einige wenige, gute Chancen.
1.Bundesliga: 1899 Hoffenheim vs. Eintracht Frankfurt: Nr. 21 Marc Stendera, Nr. 9 Rojas Vargas mit einem Schuss aufs Tor Re. Nr. 7 Stefan Reinartz. Bild: Rafael Kowollik.
Bester Hoffenheimer war Torhüter Oliver Baumann, der beste Einschussmöglichkeiten der Hessen mit starken Reflexen zu Nichte machte
Gleich drei Mal verhinderte er in der Anfangsviertelstunde einen drohenden Rückstand. Baumann schien die Bälle magisch anzuziehen, ließ die Eintracht-Stürmer nahezu verzweifeln. Das torlose Remis zur Pause daher glücklich für die Gastgeber.
Es waren nur zwei Minuten in der zweiten Hälfte gespielt, als Frankfurts Ignjovski aus drei Metern unbedrängt in Rücklage weit übers TSG-Tor schießt. Die beste Hoffenheimer Chance bot sich Kevin Volland, der im Fallen aus zwölf Metern am leeren Tor vorbei ans Außennetzt schießt. Mit zunehmender Spieldauer verflachte die Partie zusehends.
Auffallend die Ballverschleppung bei den Gastgebern im Mittelfeld, die bei Ballbesitz viel quer oder zurück spielten. Keiner übernahm Verantwortung, suchte die Eins gegen Eins-Situation, suchte den mutigen Risikopass. Und wenn mal ein Pass in die Spitzen gespielt wurde, fand er oft nicht den Abnehmer oder kam zu ungenau.
Nationalspieler Sebastian Rudy verteidigte dieses Sicherheitsdenken: "Wir haben bewusst den Ball in den eigenen Reihen gehalten, wollten so die Frankfurter müde laufen lassen." Auch Trainer Stevens verteidigte auf Nachfrage diese Spielweise: "Wichtig war die Ballsicherung, dem Gegner dadurch keine Möglichkeiten zu bieten. Es hätte nicht viel gefehlt, dann hätte ein fataler Fehlpass von Nadim Amiri in der Schlussphase zu einem Gegentreffer geführt."
1.Bundesliga: 1899 Hoffenheim vs. Eintracht Frankfurt: Nr. 16 Pirmin Schwegler (TSG) kommt als erster an den Ball- Nr. 6 Sebastian Rudy. Bild: Rafael Kowollik.
In der Schlussphase vermieden beide Mannschaften das letzte Risiko, schienen mit dem Punkt zufrieden zu sein
Eintracht-Coach Armin Veh: "Wir haben heute ein gutes Spiel gemacht, uns aber nicht belohnt. Der Unparteiische verweigerte uns einen regulären Treffer und Elfmeter."
Kollege Stevens: "Wir können mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, so ein Spiel muss man gewinnen, obwohl wir heute auch hätten verlieren können. Die Reaktionen der Spieler sind aufgrund der Tabellensituation verständlich. Bevor ich wieder auf eine vorkalkulierte Nullnummer angesprochen werde, so ein Spiel müsste eher 3:3 ausgehen. Gegenüber dem Köln-Spiel habe ich einige Fortschritte erkennen können, werde diese aber mit den Spielern intern bereden."
Nach der zweiwöchigen Länderspielpause trifft die TSG am Sonntag, 22. November in der Bundeshauptstadt auf die bislang überraschend stark aufspielende Hertha.
Hoffenheims Johannes Flum (Nr. 18) versucht sich gegen Frankfurts Nr. 16 Stefan Aigner und Nr. 21 Marc Stendera durchzusetzen. Bild: Rafael Kowollik.
TSG 1899 Hoffenheim - Eintracht Frankfurt 0:0
1899 Hoffenheim: Baumann – Strobl, Süle, Bicakcic, Kim – Volland, Rudy (60. Polanski), Schwegler, Schmid – Kuranyi (79. Szalai), Eduardo Vargas (66. Amiri).
Eintracht Frankfurt: Hradecky – Hasebe, Carlos Zambrano, Abraham, Oczipka – Aigner (90. Kinsombi), Stendera, Reinartz, Ignjovski – Meier – Seferovic (89. Castaignos).
Tore: Fehlanzeige.
Zuschauer: 30.150.
Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg).